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Metro wähnt sich trotz roter Zahlen im Aufwind

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metrogroup_logoDeutschlands größter Handelskonzern Metro will seinen Aktionären erstmals keine Dividende zahlen. Grund dafür ist die Bilanz des auf neun Monate verkürzten (Rumpf-)Geschäftsjahres 2013: Ende September wies der Handelsriese unter dem Strich einen Verlust von 71 Millionen Euro aus (Vorjahr: minus 14 Millionen Euro). Die Zahlen sind allerdings nur beschränkt aussagekräftig. Denn Tatsache ist, dass der Konzern einen Großteil seines Gewinns im Weihnachtsquartal macht und der fehlt in der diesjährigen Bilanz.

Trotz der roten Zahlen geht Konzernchef Olaf Koch davon aus, dass der Handelsriese sich im Aufwind befindet. Strategisch und finanziell sei der Konzern, zu dem neben den gleichnamigen Großmärkten auch die Elektronikketten Media Markt und Saturn, die Real-Supermärkte und die Kaufhof-Warenhäuser gehören, inzwischen “signifikant besser aufgestellt” als bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren, sagte der Manager.

Fortschritte sieht Olaf Koch auch bei den zeitweilig größten Sorgenkindern des Konzerns, den Elektronikketten Media Markt und Saturn. Hier hatte sich besonders ausgewirkt, dass der Konzern den Online-Handel zu lange Zeit stiefmütterlich behandelt hatte.

Doch inzwischen hat Koch die Strategie verändert. Dies hatte zur Folge, dass die Ketten ihre Online-Umsätze europaweit um 75 Prozent auf 848 Millionen Euro steigerten. “Wir sind wild entschlossen, uns das zurückzuholen, was wir in den vergangenen Jahren verloren haben”, betonte der Metro-Chef. Der Konzern wolle nicht nur beim stationären Handel, sondern auch im Internet Marktführer sein.

In Deutschland liefen die Geschäfte der Ketten zuletzt besonders gut. Die Aufholjagd hatte jedoch ihren Preis. Der harte Wettbewerb sorgte dafür, dass die Verluste bei Media Markt und Saturn mit 33 Millionen Euro gut fünf Mal so hoch ausfielen wie im vergangenen Jahr.

Auch die zweite nicht optimal laufende Sparte des Konzerns, die Metro-Großmärkte in Deutschland, sieht Koch “auf dem Weg der Genesung”. Wachstumsimpulse kämen aus dem Belieferungsgeschäft.

Zwei Neueröffnungen in Belgien und Luxemburg der Warenhauskette Kaufhof sollen in den nächsten Jahren für zusätzliche Impulse sorgen. Koch bestätigte und bekräftigte, dass die Tochter grundsätzlich zum Verkauf stehe. Derzeit finden aber keinerlei Verhandlungen statt. Weiter betonte er, dass die Voraussetzung für einen Verkauf nicht nur ein fairer Preis sei, sondern auch eine langfristige Perspektive für das Unternehmen. “Wir wollen nicht, dass der Kaufhof zu einem Spekulations- oder Zerschlagungsobjekt wird.”

Der Start ins neue Geschäftsjahr verlief nach Angeben des Konzernchefs gut. Der positive Trend bei den Einnahmen setze sich fort. Für das Geschäftsjahr 2013/2014 rechnet der Konzern – bereinigt um Portfolioveränderungen und Währungseinflüsse – wieder mit einem leichten Umsatzplus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern und Sonderfaktoren soll “spürbar” über dem bereinigten Vorjahreswert liegen.

Dies dürfte nach den Worten Kochs auch wieder eine Dividende erlauben.

Im Geschäftsjahr 2013 hatten das schwierige wirtschaftliche Umfeld in vielen Teilen Europas, ungünstige Wechselkursschwankungen und der Verkauf des Osteuropa-Geschäfts der Lebensmittelkette Real den Umsatz um 2,2 Prozent auf 46,3 Milliarden Euro sinken lassen.


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